Überirdischer Schabernack


Samstag, gegen 21:13: ich liege in der Hängematte und stinke nach Schweiß. Kein, Wunder, es ist Sommer und das nicht nur laut Kalender. Der Garten brauchte Pflege und soweit ich das einschätze hat er diese auch bekommen. Und nun genieße ich die Ruhe in meinem selbstgeschaffenen Paradies.

Auf dem Schornstein gurrt müde eine Taube. Niemanden interessiert das. Es ist einfach zu warm und selbst Tauben sollten sich der Hitze fügen. Genervt von meiner Ignoranz stürzt sie sich von der Esse, um gekonnt im Gleitflug über meine Hängematte zu segeln.

Im ersten Moment zucke ich zusammen und bekomme Panik. Nirgends eine Spur einer Deckung, hinter der ich Schutz hätte suchen können. Doch der erwartete Einschlag bleibt aus. Puh…

Kein Anschiss dieses Mal. Aber das war schon mal anders. Bloß nicht daran zurück denken. Eine beinahe legendär große Ladung Taubendreck folgte der Schwerkraft und, nun, ihr könnt euch den Rest denken.

Nun ja, diesmal hatte ich Glück. Womöglich lag es daran, dass ich das beinahe Unvermeidliche kommen sah und mit dem Schlimmsten rechnete. Doch wie ihr sicher auch wisst, lieben die Götter des Schabernacks die Überraschung. Nichts mögen sie mehr wie ein verdutzt aus der Wäsche blickendes Gesicht. Doch gelingt dies nicht, dann fällt halt das Spektakel aus.

Erleichtert wälze ich mich in der Hängematte, ermattet vom beinahe erlebten Abenteuer und voll der Freude auf das was da als Nächstes kommen möge.

Grübelanfall


Ich leide unter akuten Grübelanfällen. Statt wie andere zu nachtschlafender Zeit zu pennen, liege ich wach im Bett und denke nach. Gehe irgendwelchen Sorgen nach oder lebe längst vergangene Diskussionen noch einmal durch. Nur dass ich diesmal mit ganz neuen Thesen dabei glänze und mir den Ausgang so manchen Streitgespräches neu ausmale.

Still und äußerlich tiefenentspannt liege ich im Bett. Innerlich jedoch brodelt es. Der Blutdruck längst auf Betriebstemperatur, statt endlich auf Tauchfahrt zu gehen. Irgendwann drehe ich mich derart oft im Bett dass ich Strom erzeugen könnte.

Tja, und genau das nenne ich nen Grübelanfall – in besonders harten Situationen auch mal Grübelattacke. Statt endlich zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen erreiche ich genau das Gegenteil.

Das Wissen, dass jeder Gedanke an die Arbeit im Büro zu dieser Uhrzeit absolut nutzlos ist, jedes Aufregen nichts ändert und die rekapitulierten Streitereien im Grunde genommen nur ein Eingeständnis daran sind, dass man es damals auch nicht auf die Reihe bekommen hat. Nun, dieses Wissen ist zwar vorhanden, ändert aber nix an der augenblicklichen Situation.

Also liege ich wach, es ist 02:30 Uhr und hey, beim Tippen fällt mir auf, dass der Darkmodus aus dem Smartphone gar nicht so übel ist. Ja, Freunde, ihr lest richtig. Nachts wird auf dem winzigen Touchdisplay des Smartphones getippt. Elegant ist anders, aber es hat nicht nur seinen Reiz, es lenkt ab. Hoffentlich. Und der dunkle Display tut sein übriges. Er beruhigt.

Ich wünsche euch ne gute Nacht, so ihr noch wach seid und ebenso über unglaublich wichtige Dinge grübelt. Um dann morgen früh übermüdet festzustellen, dass es dass total wert war. Nicht!

Urlaub am Meer


Dieser Sommer hatte definitiv zu viel Sonne für die gestressten Bürger dieser Republik parat. Zum ganz normalen Urlaubsstress kam die Wahl der richtigen Bekleidung bei fast vierzig Grad im Schatten sowie das alltägliche Einbalsamieren in Sonnenschutzpflegemittelchen mit mindestens Sonnenschutzfaktor 2000. Unmöglich sich hier tiefgreifend zu … Urlaub am Meer weiterlesen

Wer hämmert denn da?


Meine Kaffeetasse vibriert leicht auf dem Schreibtisch. Konzentrische Ringe bilden sich auf der tiefbrauen Flüssigkeit, die ihre besten Zeiten seit gut einer Stunde hinter sich hat. Sprich: mein Kaffee ist kalt und die Erde bebt. Die Büroakustik ist ähnlich befremdlich. Es verlassen Klänge die Lautsprecher meines Radios, dessen bin ich mir sicher. Davon bekommen allerdings meine Ohren wenig mit, denn allzu gegenwärtig wummert der Sound von Presslufthämmern durchs Büroidyll. Und das bereits seit Stunden.

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Deo-Prank


Meine Tollpatschigkeit ist beinahe legendär. Gerade die letzten Tage waren bunt gespickt mit Missgeschicken verschiedenster Art. Ich erinnere nur ungern an die Geschichte mit dem Pfandflaschenautomaten. Ein Grund mehr einen kleinen Blogbeitrag über ein weiteres Ereignis zu schreiben, dass sich in der Tat genau so zugetragen hat. Naja, so ähnlich… (mehr …)

Pfandflaschenautomat


Eine hochsommerliche Grillparty ist geplant und ein gut sortierter Vorrat an alkoholischen und anderen Getränken ist dafür unabdingbar. Doch bevor ich den Getränkekühlschrank mit dem begehrten Nass füllen kann, gilt es Platz zu schaffen.Das Leergut längst geschlagener Schlachten muss weg und so unglaublich es klingt – selbst so etwas birgt ausreichend Stoff für einen kleinen Blogbeitrag. (mehr …)

Traumschiff Entenschiss


Eine neue Form von Wohlstandsdekadenz macht sich derzeit auf meiner Arbeitsstelle breit. Gut, überraschend ist das nicht – schon so manche Form des Schwachsinns schwirrte hier durch den Orbit. Wie penetranter Ozon-Geruch, dem Flackern uralter Neon-Leuchten oder dem Geräusch knallender Türen, weil wieder jemand auf Durchzug gestellt hat. Jeder kann tun und lassen was er will – weil das offensichtlich niemanden interessiert. Oder nennt man so etwas heute Toleranz?

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Möhrchen


Morgens um sechs in Deutschland: Kurz bevor ich damit beginne mir meine tägliche Ration Möhrchen in feine Scheiben zu schneiden, stelle ich mich vor den Kühlschrank, öffne diesen und warte auf ein Wunder. Warum ich das tue? Nun, da hast Du mich wohl bei einer Notlüge ertappt. (mehr …)